Garmisch Partenkirchen (GER) - Sarntal (ITA)

Vergangene Woche musste leider die Abfahrt von Garmisch Partenkirchen aufgrund der schlechten Wetterbedingungen abgesagt werden. Die beiden dazugehörigen Trainings konnten allerdings durchgeführt werden. Bei diesen fühlte ich mich jedoch nicht ganz locker und befreit, wie ich es mir normalerweise gewohnt bin. Das ganze hatte sich natürlich nicht so positiv auf meine Trainingszeiten ausgewirkt und ich konnte mit meiner Leistung nicht zufrieden sein.

Momentan verweile ich in meiner Heimat Unteriberg. Diese Woche standen Riesenslalomtrainings in Hoch-Ybrig auf dem Programm. Die Bedingungen waren extrem gut und die Trainingsläufe haben mir viel Spass bereitet. Mit Trainings wie diesen, erhoffe ich mir, die nötige Lockerheit zurückzugewinnen.

Nächste Woche geht es für mich weiter ins Sarntal im Südtirol (IT). Dort werde ich drei Abfahrten, ein Super-G und eine Kombination auf Europacupstufe bestreiten.

Urs Kryenbühl
Kitzbühel - Hahnenkammrennen (AUT)

Vergangene Woche hatte ich das “Vergnügen” ein weiteres Mal mein Können auf der legendären Streif unter Beweis zu stellen. Eine Woche vor dem Weltcup fand der Europacup statt, wo ich bereits auf den Geschmack der schwierigsten Abfahrtspiste der Welt kam. Die Strecke war in einem extrem eisigen und ruppigen Zustand. So eisig, dass 60 der 65 gestarteten Fahrer im ersten Training bei der Ausfahrt Steilhang ins Flachstück das Netz touchierten. Schlussendlich gelang mir beim Rennen eine ansprechende Leistung und ich konnte den 6. Rang erreichen. Mit diesem Resultat war ich sehr zufrieden. Auf diesem Weg holte ich mir das nötige Selbstvertrauen, um am darauffolgenden Weltcuprennen am Hahnenkamm zu starten.

Die Weltcupwoche begann ähnlich, wie die Europacuptage aufgehört hatten. Viele Stürze prägten die beiden Trainings. Grosse Abfahrer wie Kjetil Jansrud und Carlo Janka verletzten sich bei einer der Trainingsfahrten.

In der Abfahrt sowie im Super-G konnte ich leider nicht meine Bestleistung abrufen. Zwei fehlerhafte Fahrten führten mich auf Rang 29 in der Abfahrt und Rang 32 im Super-G. Es waren nicht die Resultate, die ich mir vorgestellt hatte. Nichtsdestotrotz ist das Vertrauen in mein Knie zurück. Den Belastungstest hat mein Knie mit bravour bestanden.

Nächste Woche geht es für mich weiter nach Garmisch Partenkirchen (GER), wo am Samstag auf der Kandahar die Abfahrt stattfindet.

Urs Kryenbühl
Comeback in Wengen (SUI) - Lauberhornrennen

Nacht etwas mehr als einen Monat bin ich wieder auf den Skis. Obwohl ich nach meiner Knieverletzung keine Trainings auf Schnee hatte, wagte ich mich an die beiden Trainingsläufe am Lauberhorn in Wengen. Während der Fahrt verspürte ich keine Schmerzen im Knie. Mir wurde jedoch schnell klar, dass mir noch das nötige Vertrauen fehlt, um anzugreifen. Aus diesem Grund habe ich mich schweren Herzens entschieden, nicht am legendären Lauberhornrennen teilzunehmen. Stattdessen werde ich nach Kitzbühel reisen, um dort zwei Abfahrten auf Europacupstufe zu bestreiten. Mit diesen Rennen und den dazugehörenden Trainingsfahrten erhoffe ich mir, das nötige Vertrauen wiederzufinden, um bei der Weltcupabfahrt eine für mich zufriedenstellende Leistung zu erzielen.

Urs Kryenbühl
Beaver Creek (USA) - Birds of Prey

Beaver Creek startete für mich ganz gut. Nach nur einem Training wurde die Abfahrt auf einer verkürzten Strecke durchgeführt. Es fielen circa 40 Fahrsekunden weg und es wurde direkt am legendären Steilhang der Raubvogelpiste gestartet. Nach einem mässigen ersten Streckenabschnitt steigerte ich mich im Laufe der Fahrt und landete schliesslich mit einem Rückstand von +1.09 Sekunden auf dem guten 25. Rang. Die Zeitabstände waren auch in dieser Abfahrt extrem eng. Um in die Punkteränge zu fahren, durfte der Rückstand auf den Erstplatzierten lediglich +1.16 Sekunden betragen.

Durch die gute Leistung in der Abfahrt konnte ich mir den Startplatz für den Super-G sichern. Dieser wurde ebenfalls auf verkürzter Strecke durchgeführt. Es war also klar, dass auch der Super-G ein Kopf-an-Kopf-Rennen wird. Um ein gutes Resultat zu erzielen, war es somit nötig, noch mehr ans Limit zu gehen, um die eine oder andere Hundertstelsekunde herauszufahren. Mit Startnummer 48 startete ich ins Rennen und schied nach etwas mehr als der Hälfte der Fahrzeit aus. Mit einem katapultartigen Sturz purzelte ich die Piste runter und landete schliesslich etwas benebelt in den Fangnetzen. Nachdem ich wieder richtig atmen konnte, rappelte ich mich auf und fuhr ins Ziel. Im Nachhinein war das sicherlich keine kluge Entscheidung, doch ich stand unter Schock und konnte die Situation nicht richtig einschätzen. Im Ziel wurden die ersten Diagnosen gestellt: Gehirnerschütterung, Prellungen und keine Knochenfrakturen.
Nach genauerer Untersuchung in der Schweiz wurden bei mir eine leichte bis mittelstarke Gehirnerschütterung, ein leichter Riss am linken Innenband sowie starke Prellungen am rechten Schienbein diagnostiziert. Als ich mir den Sturz etwas später auf Video anschaute, wurde mir erst bewusst, welch grosses Glück ich hatte. Ich bin sehr froh und dankbar, dass meine Schutzengel eine solch tolle Arbeit geleistet haben und der Sturz so glimpflich ausgegangen ist.

Wie es für mich weitergeht, ist noch offen. Zurzeit heisst es für mich ruhen, ruhen, ruhen.

Video zum Horror Sturz vom Super G in Beaver Creek 2018
Urs Kryenbühl
Saisonstart in Lake Louise (CAN)

Die ersten Rennen der Saison gehören bereits der Vergangenheit an. In der Abfahrt in Lake Louise gelang mir eine ansprechende Leistung und ich beendete das Rennen auf dem guten 22. Rang. Die Bedingungen waren sehr schwierig. Im oberen Streckenabschnitt hatten die Startnummern nach 30 mit zunehmendem Wind zu kämpfen. Es war nur möglich in die Punkteränge zu fahren, wenn ein optimaler Schlussabschnitt gelang.

Der darauffolgende Tag lief für mich nicht wunschgemäss. Im Super-G schied ich im Mittelabschnitt nach einer engagierten ersten Fahrthälfte aus. Schade, denn das Grundtempo stimmte und genau das werden ich mit nach Beaver Creek (USA) nehmen, wo am 30. November und am 1. Dezember die nächsten Rennen stattfinden.

Urs Kryenbühl